Bremsleineneinstellung
Wie auch im manntragenden Bereich, kann mit dem Stunt3.0 RC-Gleitschirm auf verschiedene Art und Weisen geflogen werden. Als reinrassiger Segler, mit Rucksackmotor und Käfig, mit Rucksackmotor und Klappluftschraube oder mit einem Motortrike. Auch hier verhält es sich wie beim manntragenden Paragliden. Je nach Fluggerät wird der Stunt3.0 unterschiedlich eingehängt und die Bremsleinen mit variierenden Längen geflogen. Um ein Verständnis für die Technik des Schirms zu erhalten erläutern wie hier, wie grundsätzlich die Bremsleinenlänge eingestellt werden sollte.
Die Grundeinstellung der Bremsleinen, egal bei welcher Fernsteuerung ist wie folgt. Die Arme des Piloten sind oben, die Hände ungefähr in Höhe der Ohren. In dieser Position fliegt der Schirm mit dem besten Gleiten. Auch bei Vollgas mit Rucksackmotor sollen die Arme des Piloten in dieser Position sein. Die richtige Bremsleineneinstellung bei Arme oben (Position des besten Gleitens) ist. Die Bremsleinenlänge (ich gebe hier bewusst keine cm Angaben an, da die die Leinenlänge bei Segler, Trike, Rucksackmotor und verwendeter Fernsteuerung variieren kann). Die Arme des Piloten sind oben, also die Hände in Höhe der Ohren. In dieser Position muss die Bremsleine so eingestellt sein, dass die Hinterkante des Schirms schon leicht auf Zug ist, die Hinterkante sollte aber noch nicht heruntergezogen sein. Sobald sich jetzt die Arme des Piloten nach unten bewegen, sollte die Hinterkante des Schirms ohne Leerlauf der Bremsleine nach unten bewegt werden. Die Bremsleine verkürzt man so lange, bis eine Reaktion an der Hinterkante des Schirms zu erkennen ist, sobald die Arme aus der Grundposition (Arme ganz oben) nach unten bewegt werden.
Achtung: Wenn ihr eine Fernsteuerung mit Delta/V-Mischer habt, so kann es sein, dass Ihr für die Position des besten Gleitens (Arme ganz oben) den Höhenruderknüppel nach vorne drücken müsst, damit die Arme oben sind.
Die Bremsleinenlänge stellt man am besten ein, indem man den Schirm aufzieht und schaut, ob die Hinterkante des Schirms gerade ist. Die Arme des Piloten müssen natürlich oben sein. Wenn ein laminarer leichter Wind vorhanden ist, dann kann man die Pilotenpuppe auch auf den Boden legen und sich auch hinter den Schirm stellen. Der laminare Wind wird den Stunt nach oben über den Piloten ziehen. Die Hinterkante des Schirms mit beiden Händen, weit auseinander greifen und den Schirm in Position halten. So kann man jetzt sehr gut auf die Leinen schauen und deren Längen anpassen. Dies kann in mehreren Schritten nötig sein, bis man die Bremsleine soweit gekürzt hat, bis die Hinterkante mit Arme oben gerade noch gerade ist. Wenn man mit dieser Bremsleineneinstell- ung jetzt die Arme des Piloten ganz nach unten zieht dürfte der Schirm nicht starten können, da die Bremsen ja komplett gezogen sind. Übrigens ist es nicht schlimm, wenn die Hinterkante des Schirms bei Arme ganz oben etwas minimal angebremst ist. Somit ist auf jeden Fall gewährleistet, dass der Schirm steuerbar ist. Groundhandling Ein paar Aufziehübungen sind auch immer sehr gut. Legt den Schirm in einem Halbkreis vor Euch hin mit dem Gesicht zum Schirm und den Piloten/Trike in der Hand. Den Wind habt ihr im Rücken. Mit einem ruckartigen Impuls an der Pilotenpuppe/Trike zieht man den Schirm nach oben. Wenn der Wind nicht stark genug ist, dass der Schirm über Euch bleibt, dann lauft ihr dabei einfach etwas rückwärts. Bei genügend Wind könnt ihr jetzt versuchen den Schirm über Euch zu halten. Dieses Groundhandling verbessert das Gefühl und Verständnis für den Schirm. Dies wird bei den manntragenden Gleitschirmfliegern übrigens ebenso gemacht. Den Schirm kontrolliert ihr beim Groundhandling indem Ihr sowohl die Bremsleinen betätigt als auch mit der Puppe den Schirm „unterlauft“. Die Bremsleinen nicht mit den Servos betätigen sondern in die Tragegurte greifen. Ihr haltet den Piloten oder das Trike in der einen Hand, mit der anderen könnt ihr jetzt die Bremsleinen betätigen. Wenn der Schirm von Euch aus gesehen jetzt nach rechts ausbrechen will, so zieht ihr behutsam an der von euch aus gesehenen linken Bremsleine, gleichzeitig bewegt ihr Eure Hand, mit der Ihr den Piloten/Trike haltet in die Richtung, in der der Schirm ausgebrechen will (Dies nennt man im manntragenden Bereich unterlaufen), wir machen es halt mit der Hand. Man versucht mit dem Unterlaufen immer in die Pilotenpuppe in der Mitte des Schirms zu halten.
– Der Schirm bricht nach rechts aus – leicht an der linken Steuerleine ziehen und den Piloten nach rechts unter den Schirm bewegen.
– Der Schirm bricht nach links aus – leicht an der rechten Steuerleine ziehen und den Piloten nach links unter den Schirm bewegen.
Kontrolle der Bremsleinenlänge
Die Arme des Piloten sind auf Position des bestens Gleitens in Höhe des Kopfes der Pilotenpuppe. In dieser Position wird gestartet, die Hinterkante des Schirm sollte nicht oder nur minimal angebremst(heruntergezogen) sein. Zur Überprüfen der Bremsleinenwirksamkeit kann man die Arme des Piloten auf voll angebremst ziehen. In dieser Position der Arme sollte sich der Schirm nicht starten lassen, also beim Aufziehen nicht aufsteigen. Lässt er sich doch starten, bedeutet der Schirm steigt trotzdem über den Piloten, dann müssen die Bremsleinen weiter gekürzt werden.Bei laminarem Wind steht der Stunt3.0 sauber über dem Piloten. So kann man sehr gut die Bremsleinenlänge beobachten und anpassen.