Precious Metal „JOE NALL“

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Precious Metal Chapter 5
Mit dem Chapter 5 endet die „Precious Metal Story“ in einem Happy End. Diese Geschichte war es wert für uns Modellflieger erzählt zu werden. Sie war an Dramaturgie kaum zu übertreffen. Erfolge und Rückschläge, Freude und Enttäuschung, Hoffnung und Teamgeist, Ehrgeiz, Kompetenz, Innovation und Willenskraft haben ein sensationelles Team an Modellbau-Enthusiasten zu den letztendlich erfolgreichen Protagonisten einer einzigartigen Story gemacht. Hannes Lutzenberger beschreibt im Chapter 5 die letzte Etappe seines gesamten Teams. Eine Reise nach „Joe Nall“ in den USA, eine Reise zum weltgrößten Modellflugspektakel. Der gebührende Rahmen zur Präsentation der beiden neuen „Precious Metals“ von Hannes Lutzenberger, Markus Rummer und Team.

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Hannes Lutzenberger

„In den nächsten Wochen verfolgten wir online gespannt die Reise unseres Containers rund um den Globus bis zum Eintreffen der Kisten am Flugplatz in den USA.

Am 06. Mai machten wir uns dann selbst auf die Reise Richtung Amerika. Die Reisegruppe „EMCOTEC“ bestand aus Andreas Golla, Gernot Bruckmann, Markus Rummer, Horst Zeller, Dietmar Specht, Sarah und mir. Vom Flughafen München aus flogen wir zusammen nach Charlotte im Bundestadt North Carolina. 

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Dort angekommen erwarteten uns schon die „Legendary Fighters“, die einige Tage zuvor bereits von Frankfurt aus in die USA gereist sind, mit den gemieteten Wohnmobilen. Nach einer herzlichen Begrüßung und kurzer Besprechung WER mit WEM die nächsten 7 Tagen in einem der insgesamt sechs Camper schlafen darf bezogen Gernot, Markus, Sarah und ich anschließend unser Fahrzeug. Kurze Zeit später war die komplette Kolonne schon auf dem Highway unterwegs in Richtung Triple Tree Aerodrome, dem größten Modellfluggelände der Welt. Einige Stunden bzw. Tankstops später durchfuhren wir, bereits in der Dunkelheit, den weltbekannten Torbogen am Eingang zum Flugfeld – wir hatten es geschafft, wir sind da! Die Fahrzeuge wurde abgestellt und nach einer heißen Dusche waren wir alle froh uns endlich schlafen legen zu können.

Am nächsten Morgen, noch vor Sonnenaufgang, wurden wir bereits von den ersten Motorgeräuschen geweckt. Wir krabbelten aus unseren Betten und liefen hinunter zur Aussichtsterrasse, um zu sehen wer oder was da schon in der Luft war. Während die ersten Sonnenstrahlen den wolkenlosen blauen Himmel über uns zum Leben erweckte, bekamen wir zum ersten mal einen Überblick über das gesamte Gelände. Für mich ist es wahnsinnig schwierig dieses Areal mit Worten zu beschreiben, es war überwältigend! Was Besitzer Pat Hartness dort mit Hilfe seines Teams erschaffen hat muss man mit eigenen Augen gesehen haben. Das zentrale Herzstück ist die über 2 km lange Start- und Landebahn mit einer Rasenqualität die manchen Golfplatzbesitzer neidisch werden lässt. Um dieses manntragende Flugfeld herum befinden sich mehrere Modellflugplätze die jeweils mit eigenen Holzpavillons, Campingplätzen, Duschen und WC´s ausgestatten sind. Jedes Gelände hat seine eigene Sparte der Fliegerei. So fliegen auf dem einen Feld die Kunstflieger, auf dem anderen die Hubschrauber, ein paar hundert Meter weiter befinden sich Elektroflieger und so weiter… Ein eigener See nur zum Wasserfliegen, wie ein Fesselflugfeld runden die Sache dann noch ab. Hier ist wirklich für jeden was geboten und geflogen wird 24h / 7 Tage die Woche – für europäische Verhältnisse unvorstellbar! Im Laufe der Jahre wurden anschließend noch mehrere Hangars, Seen, Wanderwege und Hubschrauberlandeplätze angelegt. Ich persönlich sehe diese Anlage als das Disneyland für Modellflieger – der Wahnsinn!

Nachdem dieser erste Kulturschock überwunden war, machten wir uns anschließend auf die Socken die Transportkisten mit unseren Fliegern zu suchen. Wir fuhren zusammen mit unserem Golfcar die verschiedenen Hangars ab und erkundeten die Gegend. Je länger wir unterwegs waren, desto größer wurde das Staunen. Die erste Halle war eine voll ausgestattete Werkstatt mit allem erdenklichen Werkzeug, in der zweiten standen mehrere manntragende Flugzeuge (darunter eine perfekt restaurierte P51 Mustang), weiter ging es mit dem Schulungscenter für Piloten, bevor wir im letzten Gebäude endlich die Kisten aller Piloten aus Übersee fanden.
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Nun wurde es spannend, waren die Flieger in Ordnung? Ist alles ok? Die Jungs der „Legendary Fighters“ wie auch das F-Schlepp Team um Mario Müller/Kevin Kempf waren schon vor Ort und im Auspack- und Montagestress. Gott sei Dank war alles in Ordnung und keines der Modelle hatte auch nur einen Kratzer abbekommen. Es war ein gutes Gefühl unsere zwei RACE Mustangs nach 6 Wochen das erste mal wiederzusehen. So verbrachten Markus, Gernot und ich den Rest des Tages in der Halle mit dem Auspacken und der Montage der Modelle.

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Zwischenzeitlich traf Danny Ramsey am Hangar ein und Andreas Golla stellte mich ihm vor. Er ist ein ortsansässiger Modellflieger und Vorstandsmitglied im Triple Tree Aerodrome. Er war unser Ansprechpartner für die kommende Woche. Selten hab ich solch einen lieben und hilfsbereiten Menschen kennen lernen dürfen wie ihn. Danny hatte immer ein Lächeln auf den Lippen und ein offenes Ohr für uns. Egal ob Verlängerungskabel, Benzin, irgendwelche Adapter oder was sonst benötigt wurden, Danny organisierte innerhalb von Minuten alles. Ohne ihn wäre ein so reibungsloser Ablauf nicht möglich gewesen, vielen Dank nochmal dafür!
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Nach ca. 9 Stunden waren alle Modelle „der Deutschen“ fertig montiert und startklar. Inzwischen war es spät geworden und unser „Küchenchef“ Dietmar Specht waltete seine Amtes und schmiss den Grill an. Während die Sonne am Horizont langsam unterging genossen wir unseren ersten offiziellen Abend in gemütlicher Runde mit einem dicken Steak auf dem Teller. Todmüde, dennoch hellwach lag ich Stunden später dann im Wohnmobil. Überwältigt von all den Eindrücken des Tages konnte ich einfach nicht schlafen, tausend Gedanken rasten mir durch den Kopf. Gegen 5:00 Uhr früh hielt ich es dann nicht mehr aus, ich krabbelte aus dem Bett und wollte zum Flugfeld. Markus Rummer wachte auf und fragte: „Was ist los? Alles ok?“ Ich sagte ihm dass ich nicht mehr schlafen könne und wissen muss ob die Mustang´s wirklich funktionieren. Er grinste, packte die Senderkoffer und sagte: „Es gibt nur einen Weg das herauszufinden“. So liefen wir zwei noch in der Dunkelheit runter zum Hangar, holten die Modelle und schoben sie an die Flightline.

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Die Flugakkus wurden angeschlossen, Ruderfunktionen und Fahrwerk nochmal kontrolliert – alles perfekt. Inzwischen tauchten die ersten Sonnenstrahlen am Horizont auf und es wurde langsam hell. Im noch nassen Gras rollte ich auf dem Taxiway die Bahn hoch, drehte oben um und brachte die Maschine in die Startposition. Jetzt oder nie dachte ich mir. Landeklappen in Startposition, langsam Gas geben und ab geht die Post. Nach ca. 100m und den Gashebel auf 75% zog ich leicht am Höhenruder und übergab die Maschine ihrem Element – wir sind in der Luft! Wenige Sekunden später wurde die Leistung der Motoren auf 50% reduziert und der Schalter fürs Fahrwerk umgelegt. Die Fahrwerkstüren gingen auf, die Beine wurden eingezogen und Klappen wieder zu – perfekt. Nun noch die Landeklappen wieder einfahren und GO! Ich flog zwei Runden mit 3/4 Leistung um kleine Trimmkorrekturen vorzunehmen und mich an die Eigenschaften des Modells zu gewöhnen. Die ganze Anspannung fiel im Sekundentakt von mir ab und endlich durfte die Madame mal zeigen wofür sie wirklich gebaut wurde. Im Gegenanflug zur Bahn wurde der Gasknüppel dann ganz nach vorn geschoben und Precious Metal beschleunigte auf maximale Geschwindigkeit. Am Ende des Platzes drehte ich mit einer 180 Grad Wendekurve wieder um und kam im Tiefflug aus der Sonne mit voller Leistung die Bahn entlang gedonnert. Die zwei gegenläufigen Propeller schrien sich die Seele aus dem Hals und ich konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen, als der Flieger wenige Meter an uns vorbei pfiff und die Bahn hinunter sauste. Was für ein perfekter Moment nach all den Strapazen der letzten Monate. Zwei Runden später wurde die Maschine dann wieder auf Höhe gebracht, die Leistung auf 50% gedrosselt, das Fahrwerk ausgefahren und Landeklappen gesetzt. Nach einem Überflug um zu sehen ob auch wirklich alles in Ordnung ist wurde der Landeanflug eingeleitet. Angeflogen wird mit Halbgas, Nase immer schön unten halten und erst kurz vor dem Aufsetzen mit dem Höhenruder leicht abgefangen. Precious Metal schwebte ganz handzahm ein und setzte butterweich direkt vor uns auf der Rasenpiste auf, perfekt! Ich kann bis heute nicht beschreiben wie erleichtert ich war den Flieger wieder heil am Boden zurück zu haben. Nachdem Markus noch seinen Testflug fehlerfrei absolviert hatte wurden die Modelle wieder im Hangar verstaut und wir gingen mit einem breiten Grinsen zum Frühstücken.

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Im Laufe des Vormittags verluden wir dann die Extra 330 von Gernot dann auf das Dach von unserem Golfcar und fuhren runter zur 3D Line, das Flugfeld für die Kunstflieger. Dort verbrachten wir den Rest des Tages und genossen die Flugvorführungen von Weltstars wie Jason Shulmann, Jase Dussia oder Andrew Jesky. Gernot lieferte sich anschließend noch ein unglaubliches Messerflugduel mit einem „älteren“ Herrn, das in der fünften Runde unter dem tosenden Applaus der Zuseher damit endete, dass „Dirty Grandpa“ mit dem Flügel seiner SU-26 auf der Bahn aufschlug und es den Flieger in tausend Balsafetzen pulverisiert hat! Der Sprecher meinte dann nur ganz trocken: „Ist hier jemand mit ganz viel Kleber am Platz anwesend?“ – Willkommen in Amerika!

In den nächsten Tagen machten Markus und ich jeweils in der Früh und Abends einen Trainingsflug mit den Mustangs.

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Tagsüber waren Gernot, Markus, Sarah und ich an der 3D Line zum Fliegen, besuchten die versch. Flugplätze, die Verkaufsmeilen und waren im Minutentakt im Gespräch mit Zusehern und Piloten aus der ganzen Welt. Langsam füllten sich auch die Campingplätze und die Anzahl der Besucher wurde sichtbar stündlich mehr. Einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der Veranstaltung war das Gelände dann komplett gefüllt. Wir sprechen hier von 1700 Piloten, 1100 Campern und einer Zuschauerzahl von 13000 Menschen während der Veranstaltungstage auf dem Gelände! Von jung bis alt, von arm bis reich – die Palette der Teilnehmer und Zuseher hätte nicht unterschiedlicher sein können. Dennoch , eins hatten sie alle gemeinsam – die Liebe zur Fliegerei. In der Woche am Flugfeld trafen wir unendlich viele Menschen, schüttelten unzählige Hände, führten stundenlange Gespräche und alle Begegnungen endeten mit einem Lächeln und der Freude hier sein zu dürfen. Diese Stimmung und Atmosphäre ist für Menschen, die nicht dabei waren schwer zu beschreiben. Es gab kein einziges böses Wort, keine angespannte Situation, keinen Anflug von Neid und keine Missgunst. Es gab auch keinen offiziellen Flugplan, man stellte sich in der Reihe an und flog einfach wenn man dran war. Für uns termingetaktete Europäer sicherlich unvorstellbar, aber was soll ich sagen – es hat perfekt & stressfrei die ganze Woche super funktioniert! Alleinflüge waren bei der Menge an Piloten nicht möglich und so ist es dann schon mal vorgekommen das z.B. Tom Gass aus Österreich mit seiner (von einem 3 Zylinder KOLM angetriebenen) CARF Spitfire zufälligerweise im Formationsflug mit der großen Airworld F104 von Ali Machinchy über die Bahn donnerten, während im anderen Eck zwei kleine Jungs mit ihren Seglern unterwegs waren. Was mir persönlich so gut gefallen hat, bei dieser Veranstaltung stehen die jüngsten Neueinsteiger zusammen mit den TOP Piloten der Welt zusammen draußen auf dem Flugfeld und haben einfach Spass, eine Rangordnung gibt es nicht.

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Dienstag Nachmittag wurde wir anschließend vom Oberflugleiter angesprochen ob wir nicht Lust hätten während der kommenden Haupttage in der sogenannten „Noon Show“ mit unseren Mustangs zu fliegen. Diese Veranstaltung findet täglich um 12:00 Uhr Mittags statt, dauert eine Stunde und es finden nur ausgesuchte Alleinflüge statt. Natürlich bestätigten wir unsere Teilnahme und bedankten uns für das entgegengebrachte Vertrauen des Veranstalters. Als ich am nächsten Morgen dann in der Pilotenbesprechung stand wurde es mir zum ersten mal ein wenig unheimlich. Der Raum war gefüllt mit den besten Piloten dieser Welt, die ich persönlich nur aus Zeitschriften oder Videos kannte. Quique Somenzini, Jason Shulmann, Ali Machinchy, David Moser, Jase Dussia,…etc um nur einen Teil davon zu nennen. Irgendwie bin ich mir total fehl am Platz vorgekommen, meine fliegerischen & baulichen Qualitäten passten eigentlich nicht in diesen Raum mit all diesen Weltstars. Markus, der neben mir stand bemerkte, dass mir mein Herz grad in die Hose rutschte und meinte nur: „Alles gut, nicht nervös werden – das rocken wir zusammen durch“. Grinsend, aber auch ein bisschen blass um die Nase verließ ich anschließend die Pilotenbesprechung. Gegen 11:00 holten wir die Flieger aus dem Hangar und brachten sie runter zu Flightline. Alle Systeme wurden nochmal überprüft, die Akkus eingebaut und dann war es schon Mittag – SHOWTIME!

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Gernot ging mit seinem Segelkunstflug als erstes in die Luft, immer wieder faszinierend wie sauber & konstant er seine Leistung punktgenau abrufen kann. Ein echter Vollprofi wie es im Buche steht, eine perfekte Show. Abgesehen von seinen Leistungen als Pilot und Modellbauer, ist er mir, auf Grund seiner sehr lieben, ehrlichen und sympathischen Art in dieser Woche am meisten ans Herz gewachsen.

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Nächster Programmpunkt hieß dann „P51 Precious Metal“, es war soweit – wir waren an der Reihe! Die Flugakkus wurden eingesteckt, die Motorhauben verschraubt und die Modelle aktiviert. Der komplette Flugplatz war augenscheinlich auf den Beinen und wollte „die Deutschen“ sehen. Der Moderator kündigte uns an als würde es um den Weltmeistertitel im Boxen gehen, mein Herz schlug mir bis zum Hals. Markus merkte wie aufgeregt ich war, stellte sich dich zu mir uns sagte: „Ganz locker bleiben, wir fliegen jetzt 3min im Kreis und dann setzen wir die Ladies hier wieder sauber auf die Bahn. Du kannst das, hör ab jetzt nur noch auf meine Stimme“. In diesem Moment klappte bei mir innerlich der Hauptschalter um. Die komplette Umgebung inklusive aller Geräusche um mich herum wurden ausgeblendet und ich konzentrierte mich nur noch auf Markus. Dass in diesem Moment die Weltelite des Modellbaus inkl. tausende von Zusehern auf uns blickte, wir auf einem anderen Kontinent sind um unsere Flugzeuge zum ersten mal vor Publikum fliegen, tat in diesem Moment nichts mehr zur Sache. Wir rollten die zwei Mustangs sauber auf dem Taxiway die Bahn hoch und stellten sie Sekunden später nebeneinander mit Leerlaufdrehzahl auf die Flightline. Es wurde ganz still und Markus sagt: „Gib Gas, los geht´s!“. Also schob ich den Gashebel nach vorne, korrigierte leicht mit dem Seitenruder und nach 100m hoben beide Modelle parallel im flachen Winkel gemeinsam ab.

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Schon hatte ich Markus´s Stimme wieder im Ohr: „Fahrwerk rein – JETZT“, wenige Sekunden später „Klappen rein – JETZT und nach links abdrehen – JETZT“. Wir machten in enger Formation mit 50% Leistung einen hohen Überflug um zu kontrollieren das alle Deckel und Klappen sauber eingefahren sind. Während des Fluges hatte ich keine Angst, war nicht nervös oder hatte Gedanken es könne irgendwas schief gehen. Ich konzentrierte ich einfach auf die Anweisungen von Markus Rummer. Auf der Gegengeraden wurde die Leistung dann auf 100% erhöht und die Maschinen entwickelten ihre volle Leistung. „Wir drehen jetzt dann auf die Bahn ein, du machst einen geraden Überflug so tief wie du es dir zutraust, ich hänge mich einfach an dich ran – achte nicht auf mich, lass einfach das Gas stehen“. Gesagt getan, am Ende der Piste wurde eine Linkskurve geflogen und die zwei Mustangs befanden sich mit wenigen Metern Abstand im Anflug auf den Triple Tree Aerodrome.

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In einer sauberen Formation nebeneinander überflogen wir mit Vollgas die Piste und drehten Sekunden später von der Bahn ab um im Gegenanflug den Überflug noch einmal zu wiederholen. Ich versuchte eine möglichst saubere Linie zu fliegen, den Rest erledigte Markus. Nachdem der zweite Vorbeiflug geschafft war zogen wir im 45 Grad Winkel am Ende der Bahn nach oben weg, flogen eine Wende und kamen mit voller Fahrt zurück. Vor uns drehten wir 90 Grad von den Zuschauern weg, flogen einen 3/4 Kreis und setzen zum letzten Überflug an. Wie in Trance donnerten die zwei Racer ein letztes mal an uns zwei vorbei bevor wir am Ende der Bahn wieder nach oben zogen und die Motoren drosselten. Ein Vollkreis wurde geflogen, bei 50% Leistung anschließend das Fahrwerk wieder ausgefahren und die Landeklappen gesetzt. Anschließend ging es in Formation in die Landeeinteilung, wir drehten zusammen aus dem Queranflug in den Endanflug auf den Flugplatz ein.

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Wenige Sekunden später setzen wir, fast zeitgleich, beide Mustangs vor uns wieder auf der Bahn auf und rollten aus – Geschafft! Beim Zurückrollen in die Parkposition kullerte mir eine Träne über die Wange, so ergriffen war ich, es wirklich geschafft zu haben. Mein Modell flog in der Noon Show bei der größten Modellflugschau der Welt – für mich einmalig! Als die Modelle abgestellt waren rannte schon Sarah auf mich zu, sie hatte während des Fluges am anderen Ende des Platzes Fotos gemacht und umarmte mich herzlich. Momente wie diese vergisst man(n) sein Leben nicht! Inzwischen war mein Unterbewusstsein auch wieder in der Lage die Außenwelt war zu nehmen und ich bekam zum ersten mal mit, wie die Zuseher applaudierten und sich über unseren Flug freuten! Einfach ein unbeschreiblicher Moment der mir heute noch ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert! Vielen Dank an alle die mir diese Erfahrung möglich gemacht haben! DANKE!

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Das „Joe Nall Team“: v.l.n.r. Gernot Bruckmann, Hannes uns Sarah Lutzenberger, Dietmar Specht, Andreas Golla, Florian Keilwitz, Joachim Eulefeld, Markus Rummer, Daddy and Son Remsey

In den Folgetagen flogen wir insgesamt noch drei weitere „Noon Shows“ die ohne weitere Probleme abliefen und die Leute begeisterten. Als wir Samstag Mittag nach unserem letzten Flug auf dem Weg waren die Modelle wieder in den Hangar zu bringen stoppte uns plötzlich ein grünes Golfcar mit einem älteren Herrn am Steuer. Es war „Triple Tree Aerodrome“ Flugplatzbesitzer Pat Hartness persönlich! Er wollte sich bei uns bedanken das wir die weite Reise auf uns genommen haben, um unsere tollen Modelle hier fliegen zu können. Kurzerhand verhafteten wir ihn mit auf unser Gruppenbild zu kommen. So entstand ein Erinnerungsfoto das mir persönlich von unbezahlbaren Wert ist. Es erinnert an eine unglaublich schöne Zeit, an die ich mich mein ganzes Leben gern zurück erinnern werde.“

Hannes Lutzenberger

 

Weitere Menschen und Impressionen

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Sarah mit Flugplatzbesitzer Pat Hardness

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Sarah mit Danny Remsey

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Zufrieden von „Joe Nall“ zurück

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Hannes und Sarah Lutzenberger

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von links nach rechts: Gernot Bruckmann, Hannes Lutzenberger, Markus Rummer, Dietmar Specht, Horst Zeller,  Andreas Golla und in der Mitte die gute Seele Sarah Lutzenberger

 

Vielen Dank an Hannes Lutzenberger, Markus Rummer, dem gesamten Team und den vielen Beteiligten für diese wunderbare Story. Mit Spannnug und Interesse wurde die schön erzählte Modellbaugeschichte von vielen verfolgt. Aus den Erzählungen und Geschehnissen können wir alle sicher einiges für uns persönlich mitnehmen.

Zum Beispiel:

  • dass Modellflieger immer zusammenhalten
  • dass es für viele Herausforderungen Lösungen gibt
  • dass wir nicht aufgeben dürfen
  • dass es immer einen nächsten Flug geben kann
  • dass Abstürze auch der Anfang von etwas Besserem sein können
  • dass Freunde für einander da sind
  • dass Markus Rummer immer einen Antrieb findet 🙂
  • dass Modellflug unvergessliche Erlebnisse ermöglicht
  • dass die Modellfliegerei besondere Begegnungen bereit hält

und ganz besonders

  • dass Modellfliegen eines der schönsten Hobbys ist 🙂