Wind und Setup beim RC-FREE / RC-FLAIR

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Der RC-FREE ist einer der beliebtesten Modellgleitschirme am Markt. Besonders seine unkomplizierte Handhabung, Stabilität und Leistung sind die Merkmale, die von Piloten besonders geschätzt werden. Der FREE ist sehr vielseitig einsetzbar. Von Indoor ohne Wind bis hin zu Wind von mehr als 25 km/h kann mit dem FREE geflogen werden. Für viele Piloten ist das Gleitschirmfliegen Neuland. Besonders ungewohnt scheint Piloten der Umgang mit Zusatzgewicht, die vom Flächenfliegen kommen, zu sein. Der Flächenflieger möchte sein Modell so leicht wie möglich fliegen. Deshalb zögern viele Piloten dem Gleitschirmmodell bei starkem Wind entsprechend der Windstärke Ballast zuzugeben. Der Ballast bzw. das Gewicht des Systems, das unter dem Gleitschirm hängt, ist bei SingleSkin Modellen maßgeblich für die Grundgeschwindigkeit des Modells zuständig. Dies bedeutet, dass man das Modell mit Zusatzgewichten immer auf die vorherrschenden Windverhältnisse anpassen muss. Wir empfehlen hier auch immer etwas mehr an Gewicht mitzunehmen als zu wenig. Das Modell muss immer so schwer gemacht werden, dass es schneller fliegt als der Wind weht.

Beim RC-FREE ist ein Gewicht ab ca. 900g für Indoor bis hin zu ca. 2,2 kg für Outdoor und starken Wind angegeben. Entsprechend der Örtlichkeit (Hang, Berge oder Flachland) und Pilotenkönnen kann auch etwas mehr an Gewicht mitgenommen werden. Dies wird aber nur dann gemacht, wenn man beispielsweise an einem gut angeströmten Hang dynamisch fliegen/soaren möchte. Hier kann noch mehr an Gewicht zugeladen werden. Selbstverständlich ballastiert man nur mit so viel Gewicht wie nötig auf. Da der Wind aber immer auffrischen und abflauen kann, muss der Pilot vor dem Flug entscheiden. Man merkt sehr schnell nach dem Start, ob der FREE schnell genug für den Wind eingestellt ist. Steht der Schirm gegen den Wind auf der Stelle, so hat man zu wenig Gewicht im Modell. Bei Geschwindigkeiten von mehr als 25 km/h sollte man das Modell gut beherrschen.

Beim RC-FLAIR, der ja wesentlich größer ist als der RC-FREE, haben wir ein höheres Abfluggewicht. Beim FLAIR wird ein System wie Rucksackmotor oder Trike verwendet, dass von vorne herein schon schwerer ist. Auch beim RC-FLAIR wird mittels zusätzlichem Gewicht die Grundgweschwindigkeit des Schirms eingestellt. Gerne wird auch an Stelle des Kunststoffpropkäfigs,  der Käfig aus Metall verwendet.

Zusatzgewichte zum Aufballastieren

 

ACHTUNG: Kein Vollgas gegen starken Wind!
Viele Neueinsteiger machen mit dem Modell bei starkem Wind einen Fehler. Es wird versucht mit Vollgas gegen den Wind zu fliegen. Bei einem Flächenflieger funktioniert das, bei einem Gleitschirm aber NICHT. Mit Vollgas wird der Anstellwinkel des Schirms größer, das Modell steigt gegen den Wind gut hoch, ohne aber Weg über Grund zu machen. Obwohl das Modell steigt, fliegt es über Grund rückwärts. Deshalb nie mit Vollgas gegen den Wind fliegen, wenn man vorwärts kommen möchte. Dies gilt natürlich nur bei entsprechen Wind. Schnell findet man aber heraus, bei welcher Gasstellung das Modell das beste Verhältnis aus Höhe halten und vorwärts fliegen hat.

Die Grundregeln bei starkem Wind!

  • Immer genügend Gewicht in das Modell. Lieber mehr als weniger.
  • Nie mit Vollgas gegen den Wind fliegen. Das Modell macht zwar Höhe, fliegt aber über Grund rückwärts.
  • Die Windstärke und Windverhältnisse immer gut abschätzen und das Modell entsprechend mit Ballast bestücken.
  • Nach dem Start gleich überprüfen ob das Modell gut gegen den Wind ankommt. Gegebenenfalls landen und mehr Gewicht zuladen.
  • Wenn der Wind zu stark ist nicht fliegen. Wenn das Fliegen mit einem Flächenmodell schon keinen Spaß mehr bereitet, dann sollte man mit einem Modellgleitschirm auch nicht mehr fliegen

Schaut Euch die Videos z.B. vom Moosberg-Cup an. Hier hatten wir einen Wind von bis zu 30km/h und starke Böen. Hier sind wir alle mit Durchschnittlich 2kg-2,3kg den RC-FREE geflogen. Da der RC-FREE extrem stabil fliegt, war er auch mit dem RC-FLAIR das einzigste Modell, das bei den extremen Bedingungen am Hang in der Luft war. Erst als der Wind nachgelassen hat sind wir mit den anderen Modellen geflogen. Selbstverständlich kann mit herkömmlichen Gleitschirmen mit Double-Skin Technik (Kammernschirm) auch bei starkem Wind geflogen werden. Allerdings muss der Pilot sehr gut fliegen können und der Wind sollte laminar sein. Böen und Turbulenzen mögen die herkömmlichen Paraglider nicht so gerne. Dem RC-FREE und RC-Flair machen Turbulenzen und Böen kaum etwas aus. Sie sind extrem stabil. Dies ist auch der Grund, weshalb so viele Piloten bei heftigen Bedingunge gerne auf den RC-FREE und RC-Flair zurückgreifen.